Vorstellung des Programms für die „Fête de la musique 2022“ am 21. Juli 2022

Clémence Mayer, Kulturattachée und Beauftragte für deutsch-französische Angelegenheiten in Sachsen-Anhalt, wird am Donnerstag (21. April 2022, um 10.00 Uhr) in Magdeburg – in Anwesenheit von Staatsminister und Minister für Kultur Rainer Robra – das Programm für die diesjährige „Fête de la musique“ vorstellen.
Ort: Staatskanzlei und Ministerium für Kultur, Festsaal, Hegelstraße 42, 39104 Magdeburg

Die „Fête de la musique“ findet traditionell am 21. Juni, dem kalendarischen Sommeranfang, statt und wird dieses Jahr von folgenden Städten ausgerichtet: Magdeburg, Halle, Salzwedel, Quedlinburg, Burg, Sangerhausen und Aschersleben.

Die Pressekonferenz kann auch online auf dem Youtube-Kanal der Landesregierung unter https://www.youtube.com/user/SachsenAnhaltLSA/live verfolgt werden.

Mehr zur Veranstaltung: Home (fete-sachsen-anhalt.de)

Chemnitz: Turmblasen vom Alten Rathausturm – Auftakt am Samstag, 23. April, 9.30 Uhr

Am Samstag, dem 23. April, 9.30 Uhr startet die diesjährige Saison der Turmbläser.

Bildquelle; Sachsen Fernsehen

Die Posaunenchöre der Kirchgemeinden aus Chemnitz und Umgebung spielen wieder jeden Samstag auf dem Balkon des Turmes des Alten Rathauses. Es erklingen Turmmusiken aus der Zeit von Gottfried Reiche, Choräle von Johann Sebastian Bach und moderne Stücke von Traugott Fünfgeld. Die Auftritte dauern jeweils ca. eine halbe Stunde.

Die Tradition des Turmblasens wurde vom langjährigen Chemnitzer Türmer Stefan Weber († 2015) ins Leben gerufen. Sie geht bis in die 1980er-Jahre zurück.

Galerie 2. Stock: Midissage am 22. April

19. April 2022. Ausstellung „Verletzlichkeit und Verantwortung“ thematisiert Selbstverständnis und Selbsterkenntnis

Am Freitag, 22. April 2022 begrüßt Eva Jähnigen, Bürgermeisterin für Umwelt und Kommunalwirtschaft, 19 Uhr in der Galerie 2. Stock im Neuen Rathaus, Dr.-Külz-Ring 19, zur Midissage der Ausstellung „Verletzlichkeit und Verantwortung“. Die Kunsthistorikerin und Galeristin Karin Weber, zugleich Mitgründerin des Dresdner Sezession 89 e. V., führt in die Ausstellung ein. Musikalisch begleitet wird die Midissage von Gabriel Jagieniak mit Akkordeon und Gesang.

Neues Rathaus Dresden, Quelle: Landeshauptstadt Dresden

Die vierteilige Jahresreihe „Natürlichkeiten“ der Künstlerinnenvereinigung Dresdner Sezession 89 e. V.  stellt die Mensch-Umwelt-Beziehung in den Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung. Die Ausstellung „Verletzlichkeit und Verantwortung“ zeigt bis zum 28. Mai 2022 Arbeiten von Bärbel Kuntsche (Jg. 1939), Christiane Latendorf (Jg. 1968), Gerda Lepke (Jg. 1939) und Gudrun Trendafilov (Jg. 1958). Der Ausstellungstitel umschreibt metaphorisch die Suche nach dem eigenen Selbstverständnis als eine mögliche Art der Emanzipation im Denken auf dem Weg zur Selbsterkenntnis. „…und als ich mich selber trank, war ich zum Schauen erwacht. Da fiel mir Leben zu.“, schrieb Ingeborg Bachmann in ihren Tagebüchern.

So ist es wohl auch möglich, dass sich ein Körper in eine Landschaft verwandelt, dass äußere Ansichten sich in inneren Einsichten spiegeln. Die Selbstbilder der vier ausstellenden Künstlerinnen können wie Zustandsbeschreibungen der Seele gelesen werden. Insbesondere der Kopf war innerhalb der Kunstgeschichte immer auch ein Symbol für Intellekt, Seele, Zeitgefühl und Zeitgeist, für Modebewusstsein und Charakter, für Vergegenwärtigung von Heldentum und Herrscherkraft, für Weisheit, Verschlagenheit und Dummheit. Der Kopf ist ein Sinnbild für Verlust und Gewinn, für Versagen und Motivation.

Darauf nimmt Bärbel Kuntsche, die seit vielen Jahren jeden Tag mit einem Selbstporträt beginnt, direkt Bezug. Diese Selbstspiegelungen entsprechen sensibel ihrer jeweiligen Stimmung: kritisch oder empfindsam, freudvoll oder traurig und nachdenklich. Sie weiß um die Polarität von Stille. Die Stille in ihren Arbeiten ist auch mit Temperaturen verbunden, von warm bis kalt – wie zwischen dem Schwarz und Weiß ihrer Holzschnitte der gesamte farbige Kosmos verborgen ist. Man spürt die Sehnsucht, auch in den Gärten und Fensterausblicken, die Balance in einer Welt der Ungewissheiten nicht zu verlieren. Christiane Latendorf hat es glücklicherweise nicht verlernt, mit Kinderaugen zu sehen und sich überraschen zu lassen. Alles ist möglich! Eine vitale Freude am Machen und ein damit verbundenes, gesteigertes Lebensgefühl kennzeichnen ihre bildnerische Arbeit.  Ihre Malereien sind skurrile, witzig-ironische, liebenswerte, auch absurde Anmerkungen zur Gegenwart, die voll vom Geheimnis der Tage und der Nächte sind. Gerda Lepke hat Alltagserfahrungen in eigene Mythologien verwoben, so dass diese als Gleichnis zeitlos Bestand haben und lesbar bleiben. Dazu gehören immer wieder Köpfe in ihrer eigenwilligen pointilistischen Handschrift. Bewegung, Leidenschaft und Schwingung zeichnen ihre Kunst aus. Die Kunst, sich ein Bild zu machen, ist ihr Lebensinhalt in einem niemals endenden Kampf, die Sprachlosigkeit zu überwinden. Sie hat sich nicht verloren in den Turbulenzen der Zeit. Gudrun Trendafilov ist eine Künstlerin figürlich akzentuierter Verinnerlichung. In der Zeichnung ist das Inwendige ablesbar und zeitlos, so dass das allgemeine Unbehagen, das Einsamkeit, Ziellosigkeit und Fremdbestimmung hervorrufen, aufgehoben wird. Alles ist möglich innerhalb der Poesie der Formen, Träume erfüllen sich und der Himmel berührt die Erde.

Die Betrachtenden werden herausgefordert, sich interpretierend in die Arbeiten der vier Künstlerinnen zu versenken, sich selbst zu finden und zu positionieren, um letztlich Mensch zu sein und zu bleiben in dieser herausfordernden Zeit.  

In den darauffolgenden zwei Schauen kreisen die Arbeiten thematisch um „Wachstum und Wandel“ und „Ressource und Konsequenz“.

Geöffnet ist die Galerie 2. Stock montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, außer an Feiertagen. Der Eintritt ist frei.


Hintergrund

Dass weibliche Kunstschaffende innerhalb des Kunstbetriebes noch immer unterrepräsentiert sind, offenbarte die 2017 erneut entfachte Diskussion um Frauenrechte. Die Künstlerinnen des Vereins Dresdner Sezession 89 verstehen die eigene Weiblichkeit als integrativen Bestandteil ihrer kulturpolitischen und gesellschaftskritischen künstlerischen Arbeit. Prägend für das Engagement der Gruppe ist der aktive Austausch zwischen jungen und etablierten Künstlerinnen. In Projekten mit Gastkünstlern, Gleichgesinnten und ehemaligen Mitgliedern wollen sie ihr Publikum für akute Probleme wie Klimakrise, Fremdenhass, und soziale Isolation sensibilisieren. Im Bewusstsein um die historische und ökologische Bedeutung städtischer Gewässer entstand auf Initiative der Sezessionistinnen zu Beginn der 1990er Jahre die Idee eines Wasserkunstweges in Dresden. Die zunächst temporären Aktionen wurden mit dem Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden ausgezeichnet und 1998 um dauerhafte Skulpturen und Installationen ergänzt.


Der Dresdner Sezession 89 e. V.

Bereits vor über dreißig Jahren, im März 1990, gründeten 21 Künstlerinnen und zwei Kunstwissenschaftlerinnen die Künstlervereinigung Dresdner Sezession 89 e. V. Denn auch wenn offizielle Gleichberechtigungsbekundungen mehr versprachen, war die Kunstszene in der DDR trotz allem von Männern dominiert. Die Dresdner Sezessionistinnen nutzten die Zeit des politischen Umbruchs, um Raum für weibliche Wahrnehmungsweisen und das Schaffen von weiblichen Kunstakteuren zu bereiten. Der Name „Sezession“ impliziert eine Loslösung von etablierten Strömungen im Kunstbetrieb und soll an die künstlerischen Sezessionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts erinnern. Obgleich jene Vereinigungen wie etwa die „Dresdner Sezession Gruppe 1919“ um Otto Dix und Conrad Felixmüller Frauen noch nicht einbezogen. Der Zugang zu den meisten deutschen Kunsthochschulen war Frauen erst ab 1919 möglich. Festes Domizil der Dresdner Sezessionistinnen ist seit 1996 die gemeinsame „galerie drei“, die mittels institutioneller Förderung des Amtes für Kultur- und Denkmalschutz der Landeshauptstadt betrieben wird. Doch der Ausstellungsraum dient nicht primär der Präsentation eigner Arbeiten, die Mitglieder nutzen die Galerie überwiegend, um Positionen anderer weiblicher Kunstschaffender vorzustellen. In Vernetzung mit der (inter-)nationalen Kunstszene entwickeln die Künstlerinnen der Dresdner Sezession 89 Ausstellungen und Projekte, die die Öffentlichkeit für das weltweite Schaffen weiblicher Kunstakteure sensibilisieren.


Kontakt:

Dresdner Sezession 89 e. V.
galerie drei
Prießnitzstraße 43
D-01099 Dresden
www.sezession89.com

Konzert „Kabul Klassik“ am 22. April in der Kunsthalle Erfurt

Erfurt, 14. April 2022. Im Rahmen der Ausstellung „More Planets Less Pain. Konstellationen künstlerischer Forschung“ findet am Freitag, dem 22. April, um 19 Uhr das Konzert „Kabul Klassik. Afghanische Meister im Konzert“ statt. Initiiert wurde das Konzert von Markus Schlaffke (Weimar), welcher teilnehmender Künstler der Ausstellung und selbst auch Rubab-Spieler ist. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Migranten Omid Verein (Move) e.V.

Ustad Ghulam Hussein, Ustad Fraidoon Miazada und Ustad Gholam Nejrawi gehören zu den künstlerischen Erben einer Generation von afghanischen Musikern, welche das Repertoire einer eigenständigen klassischen Musik Afghanistans maßgeblich geprägt hat. Sie stammen aus den musikalischen Meisterfamilien Kabuls, die im 20. Jahrhundert zentralasiatische musikalische Traditionen, indische Kunstmusik und vielfältige regionale Folkloren zu einem unverwechselbaren afghanischen Sound verschmolzen.

Kunstmuseum Erfurt

Unter dem Druck des jahrzehntelangen Kriegszustands und der musikfeindlichen Politik des wiedererstarkten Taliban-Fundamentalismus hat sich die afghanische Musikkultur heute weitestgehend ins Exil verlagert. Heute ist sie als Teil einer lebendigen Diaspora- und Migrationswirklichkeit erlebbar, wo sie dazu einlädt, die prägnanten Instrumente und Klänge aus Kabul als Teil einer globalen Soundsphäre neu zu entdecken.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Wer möchte, kann aber gerne etwas spenden. Eine Anmeldung unter kunstmuseen@erfurt.de ist erforderlich.

Museumsnacht in über 25 Museen und Einrichtungen in Chemnitz und der Kulturregion

Chemnitz, 14. April 2022. In den vergangenen zwei Jahren konnte die Chemnitzer Museumsnacht pandemiebedingt leider nicht stattfinden. Doch dieses Jahr wird es endlich wieder eine Museumsnacht geben, in der die Museen der Stadt und der Kulturregion ihre Türen öffnen und mit speziellen Programmen begeistern werden. In diesem Jahr bereichern erstmals Einrichtungen aus der Kulturregion in Mittelsachsen das Angebot der Museumsnacht.

Mit Bezug auf das Motto der Kulturhauptstadt Europas 2025 wir das diesjährige Thema der Museumsnacht 2022 „The Unseen – das Ungesehene“ sein.

Weitere Informationen und das gesamte Programm finden Sie in Kürze unter www.chemnitz.de/museumsnacht und im Programmheft zur Museumsnacht 2022 in Chemnitz und der Kulturregion.

Zum Tod des Dresdner Schriftstellers Thomas Rosenlöcher

Dresden, 13. April 2022. Lyriker Thomas Rosenlöcher im Alter von 74 Jahren gestorben.

Thomas Rosenlöcher. Bildquelle: www.mdr.de, Bildrechte: Bildrechte: IMAGO / gezett

Am Mittwoch, 13. April 2022, verstarb der Schriftsteller Thomas Rosenlöcher nach schwerer Krankheit an seinem Wohnort Kreischa unweit der Landeshauptstadt Dresden. Thomas Rosenlöcher wurde in Dresden geboren und studierte ab 1976 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Als Lyriker und als Tagebuch-Autor der 80er- und 90er Jahre begeisterte er ein breites Publikum für Literatur.

„Der Tod von Thomas Rosenlöcher ist ein unerwarteter und trauriger Verlust für die deutschsprachige Literatur und die Kulturstadt Dresden. Thomas Rosenlöcher war ein Mensch mit Rückgrat und politischer Haltung und ein Autor mit sensibler Ironie. Mit seinen Lyrikbänden und den Tagebüchern bereicherte er wiederholt als feinsinnig humorvoller wie empathischer Beobachter die Literaturszene. Als lyrischer wie prosaischer Chronist der politischen Umwälzungen 1989/90 und der Transformationsprozesse im Osten und Westen Deutschlands verwandelte er Stimmungslagen und Empfindungen seiner Zeitgenossen in Literatur und Kunstwerke der Sprache. Wir werden Thomas Rosenlöcher in unseren Herzen und Gedanken bewahren“, so die Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur und Tourismus, Annekatrin Klepsch.

Marktbrunnen in Chemnitz mit unterhaltsamen Programm eingeweiht

Am Donnerstag, dem 14. April, sprudelt bei Musik und Jonglage zum Brunnenfest der neue Marktbrunnen erstmals.
Mit der feierlichen Inbetriebnahme wird die diesjährige Brunnensaison offiziell eröffnet. Hierbei ist ein abwechslungsreiches Programm geplant, zu dem sowohl die beteiligten Baufirmen, Jury und Künstler wie auch alle Chemnitzer Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind.

Marktbrunnen, Bildquelle FREIE PRESSE

Eröffnet wird das Brunnenfest durch kurze Ansprachen von Baubürgermeister Michael Stötzer, dem Geschäftsführer der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH, Stefan Schmidtke, sowie Künstler Daniel Widrig, der den neuen Marktbrunnen erschaffen hat.
Nachdem der Brunnenbauer das Wasser angeschaltet hat, werden verschiedene musikalische und artistische Beiträge den Nachmittag ausklingen lassen. So haben sich der Kontaktjongleur Kelvin Kalvus aus Dresden, die Band Stilbruch aus Leipzig sowie die Traumzaubershow Elfe Sorgenfrei und Troll Trolly angekündigt.

31. Wettbewerb „Jugend musiziert“ in Sachsen am vergangenen Wochenende erfolgreich beendet

(Chemnitz, 11. April 2022. m vergangenen Wochenende fanden die letzten Wertungen des 31 sächsischen Wettbewerbs Jugend musiziert statt.
Die Regionalwettbewerbe und Landeswettbewerbe haben an den Wochenenden 25. bis 27. März, 1. bis 3. April und 9. bis 10. April stattgefunden. Die Veranstaltung wurde in verschiedenen Orten in Sachsen als Präsenzwettbewerb durchgeführt.

Jugend musiziert. Foto: Erich Malter

45 junge Künstlerinnen und Künstler aus der Städtischen Musikschule Chemnitz stellten sich dem Urteil der Fachjurys und 19 davon erhielten das Prädikat „Mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“.

Die jüngsten Musiker haben zwar mit sehr gutem und auch hervorragendem Erfolg teilgenommen, können sich aber erst später auf Bundesebene qualifizieren. Bei den Kleinen erzielten hervorragende Ergebnisse:

Sophie Zidar und Noah Windsheimer (Solo Violine); Benjamin Müller, Janosch Zimmermann und Paula Thümmler (Solo Cello); Erwin Berkoben (Solo Kontrabass); Paula Czäczine und Dorothea Herbst, Richard Ruzicka und Maximilian Dambor (Duo-Klavier und ein Holzblasinstrument); Samuel Philipp, Benjamin Müller und Justus Valentin (Klavier-Kammermusik).

Sechs Schüler haben sich zum Bundeswettbewerb qualifiziert: Matthias Wagner, Solo Cello; Kalin Todorov, Solo Cello; Laura Valeria Graichen, Gesang-Pop; Anna Lena Kreher, Solo Akkordeon; Rahel Quelmalz, Querflöte mit Josephine Lehmann, Klavier als Duo-Klavier und ein Holzblasinstrument.

Die Städtischen Musikschule würdigt die Leistung aller Teilnehmenden, die sich in dieser herausfordernden Zeit mit großer Hingabe vorbereitet haben.

Alle Wertungsergebnisse unter www.jugend-musiziert.org

Kühn-Kunstwerk auf Petersberg zurück

Erfurt, 11. April 2022. Die drei Bischöfe blicken wieder zum Domberg hinüberKühn-Figurengruppe „Eingesessen“ auf Petersberg eingeweiht

Foto: Die drei Bischöfe sind an ihren alten Platz auf dem Ravelin Peter zurückgekehrt. Foto: Stadtverwaltung Erfurt / A. Schultz

Die drei Bischöfe sind zurück auf dem unteren Petersberg. Am Nachmittag wurde die Figurengruppe im Beisein ihres Schöpfers, des Ostthüringer Bildhauers Volkmar Kühn, feierlich eingeweiht. Der Standplatz der 2,80 Meter hohen Bronzeplastiken liegt an der Petrinistraße auf dem Festungsaußenwerk „Ravelin Peter“. Dort stand das Werk mit dem Namen „Eingesessen“ bereits 2021 gute sechs Monate lang. In der Zeit avancierten die Bischöfe zu Publikumslieblingen. Unzählige Fotos von ihnen wurden in den klassischen und  sozialen Medien veröffentlicht. Vor allem die Konturen der Plastiken vor dem Domberg  wurde in diversen Varianten und Lichtstimmungen aufgenommen. „Die Bischöfe gingen im vergangenen Jahr als Fotomotiv um die Welt und machten Werbung für Erfurt“, sagte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein. „Sie standen am idealen Platz. Deshalb war es nur folgerichtig, dass wir sie nun für immer dort haben werden. Sie gehören einfach zum Petersberg.“   

Von links: Künstler Volkmar Kühn, Oberbürgermeister Andreas Bausewein und Gartenamtsmitarbeiter Andre Kürbs enthüllen die Figuren. Foto: Stadtverwaltung Erfurt / A. Schultz

Im Anschluss an die städtische Schau hatte die Stadtverwaltung die Figurengruppe nach einem Beschluss der Kunstkommission für eine knappe sechsstellige Summe angekauft. Im Garten- und Friedhofsamt in Erfurt-Marbach wurde sie in den vergangenen Monaten im Auftrag und auf Rechnung des Künstlers überholt. Unter anderem bekamen die drei Bronzefiguren neue Stahlsockel, auf denen sie nun sitzen. Außerdem wurden ihre Bischofsmützen, die Mitren, mit Blattgold versehen. Volkmar Kühn: „Die Vergoldung hatte ich schon lange vor, nun war der richtige Zeitpunkt dafür. Ich hoffe sehr, dass niemand versucht, das Gold herunter zu kratzen. Dadurch würde nur großen Schaden entstehen. Der Verkauf lohnt sich wirklich nicht.“ 

Im öffentlichen Thüringer Raum ist Volkmar Kühn der präsenteste Gegenwartskünstler. In Gera stehen mehrere seiner Plastiken. Nebenan in Wünschendorf  ist Volkmar Kühns künstlerische Basis. Seit Jahrzehnten wohnt er dort im Komplex des Klosters Mildenfurth und präsentiert seine Groß- und Kleinplastiken. Aber auch von der Rudolstädter Heidecksburg oder dem Ilmenauer Marktplatz, aus den Jenaer Parks oder dem Innenhof des Thüringer Landtags sind seine überlebensgroßen Bronzemenschen und figürlichen Tierplastiken nicht mehr wegzudenken. Bekannt ist auch sein „Kreuzmensch“ im Kloster Paulinzella.

Zur Bundesgartenschau widmete die Stadtverwaltung Erfurt Kühn an der Petrinistraße auf dem Petersberg eine Freilichtausstellung. Die kleine Werkschau „Moderne.Garten.Kunst.“ umfasste zwei Großplastiken und drei Figurengruppen. Die Stadtverwaltung hatte sie als eigenen künstlerischen Betrag zum Buga-Jahr organisiert. Sie war auch als vorgezogene Ehrung des Künstlers gedacht, der in diesem Sommer 80 Jahre alt wird. „Insofern nehmen wir mit unseren Schauen seinen runden Geburtstag vorweg und bereiten dem Künstler als Stadt Erfurt ein besonderes Geburtstagsgeschenk“, sagte damals Dr. Sascha Döll, der Leiter des Garten- und Friedhofsamtes. Auf dem Areal, das nicht zum offiziellen Buga-Gelände gehörte, konnten die Kühn-Bronzen ohne Eintrittskarte betrachtet werden.  Zusätzlich wurden in einer Doppelausstellung im Kultur:Haus Dacheröden Kleinplastiken von Kühn gezeigt, die mit der Papierkollagen seiner Ehefrau Marita Kühn-Leibecher korrespondieren

Fotos: Stadtverwaltung Erfurt / A. Schultz

Geraer Bibliothek zeigt kreativ gestaltete Lieblingshelden junger Leseratte

Gera, 11. April 2022. Besucherinnen und Besucher können bis Ende April für ihren Favoriten stimmen.

Die Stadt- und Regionalbibliothek Gera lud während der coronabedingten Schließung sowie der eingeschränkten Öffnung alle Kinder zu der Aktion „Bastle deinen Lieblingshelden!“ ein. Ab sofort werden im Foyer der Bibliothek am Puschkinplatz 30 Basteleien dieser Aktion in einer Ausstellung präsentiert.

„Die Bastelarbeiten sind allesamt sehr kreativ und toll geworden. Ein Exponat stellt eine ganze Landschaft dar. Zu einer Spinne wurde sogar eine Kurzgeschichte geschrieben. Ein kleiner Fuchs soll an die Geschichte ‚Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte‘ von Kirsten Boie erinnern, und ein kleines Waldhotel zum gleichnamigen Buch von Kallie George ist ebenfalls zu bestaunen“, macht Rainer Schmidt, Leiter der Stadt- und Regionalbibliothek, neugierig auf die Exponate der Kinder.

Die Bibliotheksbesucherinnen und -besucher haben bis Ende April Zeit, ihre schönsten Lieblingshelden zu küren. Dazu liegen Stimmzettel aus, auf welchen ein Favorit genannt werden kann. Auf die drei Erstplatzierten warten kleine Gutscheine als Dankeschön.

Zur Teilnahme an der Aktion konnten sich die jungen Leseratten an der Medienausgabe Basteltüten abholen. Diese enthielten unterschiedlichste Materialien wie Federn, Tonpapier, Pappkarton, Pappbecher, Krepppapier, Pfeifenreiniger, Holzstäbe, Perlen, alte CDs oder Moosgummi. Die im Januar gestartete Aktion endete am 31. März. Insgesamt 80 Kreativtüten wurden in dieser Zeit ausgegeben.

Fotos: ©Silke Hammer / Bibliothek: Leseratten bastelten Lieblingshelden