Erfurt: Sonderausstellung „In and Out – Between and Beyond

Jüdisches Alltagsleben im mittelalterlichen Europa“ in der Alten Synagoge

Am heutigen Dienstag eröffnet in der Alten Synagoge in Erfurt eine neue Sonderausstellung: „In and Out – Between and Beyond. Jüdisches Alltagsleben im mittelalterlichen Europa“ ist in Kooperation mit der Hebrew University of Jerusalem und zeitgenössischen israelischen Künstlern entstanden.

Die Schau zeigt zeitgenössische künstlerische Arbeiten, die sich mit mittelalterlichem jüdischem Alltagsleben auseinandersetzen und dieses neu interpretieren. Den künstlerischen Arbeiten liegen die Forschungsergebnisse der Forschungsgruppe „Beyond the Elite. Jewish Daily Life in Medieval Europe“ an der Hebrew University of Jerusalem zu Grunde.

Die Ausstellung wurde von dieser Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Elisheva Baumgarten konzipiert. Ausgehend von den Forschungsergebnissen schufen sieben israelische Künstler zeitgenössische Kunstwerke, die sich mit den verschiedenen Aspekten des alltäglichen Lebens jüdischer Gemeinden im mittelalterlichen Aschkenas auseinandersetzen. Die von Dr. Ido Noy kuratierte Ausstellung ist 2022 erstmals außerhalb von Jerusalem zu sehen – in der Alten Synagoge Erfurt, wo sie in der Dauerausstellung in Dialog mit den authentischen Zeugnissen mittelalterlichen jüdischen Alltagslebens treten wird.

Zur Ausstellung wird ein umfangreiches Begleitprogramm erarbeitet, bestehend aus Führungen, Vorträgen, künstlerischen und pädagogischen Angeboten.

v. l. n. r.: Prof. Elisheva Baumgarten, Leiterin des Forschungsteams „Beyond the Elite“, Unesco-Beauftragte Dr. Maria Stürzebecher, Kurator Dr. Ido Noy

Die Veranstaltungen werden online bekannt gegeben unter: juedisches-leben.erfurt.de

Kunst-Plakate zum Krieg aus Magdeburgs Partnerstadt Saporischschja werden gezeigt

(Magdeburg, 2.11.2022) Kunst-Plakate zum Krieg aus Magdeburgs Partnerstadt Saporischschja werden gezeigt Vernissage in der Stadtbibliothek Magdeburg mit Videobotschaft der ukrainischen Künstlerin

Bis Weihnachten werden 25 Arbeiten der in Saporischschja lebenden Künstlerin und Aktivistin Natalia Lobach gezeigt, die in den zurückliegenden Monaten während der kriegerischen Auseinandersetzung entstanden sind. Die unmittelbar zugänglichen jeweils in weiß, schwarz und rot gehaltenen Bilder, versehen mit kurzen Statements, thematisieren zentrale Aspekte des Krieges sowie ukrainische Regionen und Städte.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat jüngst die Bedeutung deutsch-ukrainischer Städtepartnerschaften angesichts des anhaltenden Konflikts mit Russland unterstrichen. Magdeburgs ukrainische Partnergemeinde präsentiert sich jetzt mit der Ausstellung „Kunst im Krieg – Antikriegsplakate aus Saporischschja“ von Natalia Lobach in der Stadtbibliothek, die am Montag, 7. November, um 17 Uhr eröffnet wird.

Die mit Magdeburg seit vielen Jahren verbundene Großstadt am Dnepr befindet sich in großer Nähe des nach ihr benannten Atomkraftwerks. Seit Monaten in einer Frontlage, ist Saporischschja außerdem in diesen Tagen wiederholt schweren Bombardements ausgesetzt, so dass es niemandem aus der Partnerstadt möglich ist, persönlich zur Vernissage an die Elbe zu kommen. Die Künstlerin und Stadtplanerin Natalia Lobach hat aber eine eindringliche Videobotschaft übermittelt, die zur Ausstellungseröffnung gezeigt wird.

Bis zum 23. Dezember sind die insgesamt 25 Arbeiten Natalia Lobachs in der Zentralbibliothek zu sehen. Sie sind seit Ausbruch des Krieges unter dem Eindruck der Bedrohung und der Kampfhandlungen entstanden. Mit ihren kämpferisch-patriotischen Motiven verdeutlichen sie zentrale Aspekte des Konflikts aus Sicht der Angegriffenen. Die Künstlerin nutzt dazu unmittelbar bildhaft-allegorische Mittel, kombiniert mit knappen sprechenden Texten und Losungen.

Natalia Lobach ist Designerin und Koordinatorin der regionalen Niederlassung der „Insight LGBTQ“, einer Nichtregierungsorganisation in Saporischschja. Als Stadtplanerin steht sie für modernistische Architektur in ihrer Heimatstadt. Sie unterstreicht in ihrer Botschaft an Magdeburg, dass sie ihre Plakate den Städten und Dörfern der Region Saporischschja und anderen Regionen der Ukraine widmet, die sich derzeit in einer äußerst schwierigen Situation befinden und ihre Freiheit verteidigen.

Alle interessierten Gäste sind herzlich zur Vernissage von „Kunst im Krieg – Antikriegsplakate aus Saporischschja“ am Montag, 7. November, um 17 Uhr in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek, Breiter Weg 109, eingeladen. Der Eintritt ist frei.


Die Stadtbibliothek Magdeburg ist eine öffentliche Kultur- und Serviceeinrichtung der Landeshauptstadt Magdeburg mit einem vielseitigen Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger.

Bildquelle: www.mageburg.de

Mehr Infos auf www.magdeburg.de / Kultur & Sport.

Neue Ausstellung im Haus Schulenburg in Gera

Haus Schulenburg Gera, Haupteingang

(Gera, 2. 11. 2022) Haus Schulenburg zeigt großformatige schwarz-weiße Architekturaufnahmen des Berliner Fotografen Jean Molitor. Vom bekannten Potsdamer Einsteinturm (Erich Mendelsohn) über die Berliner Volksbühne (Oskar Kaufmann), die „Weiße Stadt“ in Berlin Reinickendorf (Bruno Ahrend) oder die ikonische Tankstelle von Arne Jacobson in Kopenhagen geht die Reise nach Tel Aviv mit seinen 4.000 Gebäuden der Moderne, weiter nach Havanna, bis zum Thomas-Mann-Haus von Julius Ralph Davidson in Los Angeles.

Viele Jüdische Architekten sind bis heute in Vergessenheit geraten. Sie wurden nach 1933 nicht nur verfolgt, sondern auch aus der Fachliteratur gestrichen. Architekten wie Erich Mendelsohn, Ossip Klarwein, Marcel Breuer oder Fred Forbat waren durch die politische Veränderung in Europa gezwungen zu emigrieren. Viele Schicksale verliefen tragisch. Oft wurden auch die jüdischen Bauherren totgeschwiegen und ihre Häuser enteignet.
Es ist der Verdienst von Jean Molitor, die Werke jüdischer Architekten in vielen Ländern aufgespürt und wieder sichtbar gemacht zu haben.

Seit 2008 fotografiert Jean Molitor die Architekturmoderne des 20. Jahrhunderts in etwa 40 Ländern. Das Henry van de Velde – Museum Haus Schulenburg stellte dieses Projekt 2016 erstmals unter dem Titel „bau1haus – die Moderne in der Welt“ vor und löste damit einen spektakulären Erfolg mit 34 nationalen und 8 internationalen Einzelausstellungen sowie 6 Buchpublikationen aus.
 
Die Ausstellung wird am 12. November 2022 um 15:00 Uhr eröffnet.

Frau Lena Saniye Güngör (M.Sc.), Mitglied des Thüringer Landtages und Vorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen hält das Grußwort.

Kirche Berlin Hohenzollernplatz, Ossip Klarwein, Foto: Jean Molitor
Kaufhaus, Breslau, Petersdorff, Foto: Jean Molitor
St. Petersburg, Textilfabrik „Rotes Banner“, Erich Mendelsohn, 1927, Foto: Jean Molitor
Los Angeles, Wohnhaus Thomas Mann, Julius Ralph Davidson, 1941, Foto: Jean Molitor

14. Dresdner Lyrikpreis geht an Pavel Novotný

(Dresden, 31. 10. 2022) Der 14. Lyrikpreis der Landeshauptstadt Dresden erhielt 2022 der tschechische Dichter Pavel Novotný. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. Paul Henri Campbell erhielt den Publikumspreis, der von der Euroregion Elbe/Laabe gestiftet wird. Die Verleihung fand am Sonntag, 30. Oktober im Zentralwerk Dresden statt.

Bildquelle: tag24.de


Pavel Novotný, geboren 1976 im tschechischen Liberec, ist Dichter, Übersetzer und Germanist. An der Technischen Universität Liberec leitet Novotný den Lehrstuhl für deutsche Sprache und forscht an literarischen Collagen und Montagen. Außerdem übersetzt er Texte deutscher Autoren, darunter Hans Magnus Enzensberger und Thomas Bernhard, ins Tschechische. Novotný hat darüber hinaus auch eigene Gedichte und Prosatexte veröffentlicht und schreibt Radiokompositionen.

Aus der Begründung der Jury: „Pavel Novotnys Gedichte verwandeln die scheinbare Banalität des Alltags in poetische Erfahrung. Nicht das Ich steht dabei im Mittelpunkt, sondern die Personen, die es umgeben, mit denen es zu tun hat, die immer wieder plötzlich auftauchen, zu denen es irgendwie in Beziehung steht. Beiläufig, anhand von Erinnerungen, Begegnungen und Gesprächen offenbart sich so Leben. Auf schlichte wie kunstfertige Weise ändert sich dabei nach und nach die Perspektive, wird die vergehende Zeit sichtbar. Trotz ihres Momentums verkörpern diese Gedichte somit auch eine Chronologie des Daseins. (…) Letztendlich stellt einen diese Dichtung nicht nur vor die Frage, woran man sich erinnern kann, sondern auch, wie man in Erinnerung bleibt und mit der eigenen Vergänglichkeit umgeht. Dass sie diese Frage nicht symbolisch überlädt, sondern immer wieder aufs Neue eher nebenbei beantwortet, ohne dabei den Humor zu verlieren, macht sie so bedeutsam.“

Der Dresdner Lyrikpreis wird zur Förderung des gegenwärtigen poetischen Schaffens durch den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden alle zwei Jahre ausgelobt und ist mit 5.000 Euro dotiert. Er richtet sich an Lyrikerinnen und Lyriker, die in deutscher oder tschechischer Sprache schreiben und in Europa leben.

Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur und Tourismus: „Einen Eindruck von den lyrischen Kunstwerken der Finalisten des diesjährigen Dresdner Lyrik-Preises konnten wir über die Einreichungen der Poesiefilme online (dresdner-lyrikpreis.org) und zur Finallesung in ganzer Vielfalt erleben. Und das ist es, was Kunst und Kultur wie Gesellschaft ausmachen sollten: Vielfalt in Inhalt und Form. Die Jury für die Vergabe des Lyrikpreises und auch das Publikum beim Voting für den Publikumspreis hat es insofern nicht leicht gehabt, sich für einen Preisträger zu entscheiden. Ich gratuliere Pavel Novotný und Paul Henri Campbell.“

Eine Vorjury aus tschechischen und deutschsprachigen Mitgliedern nominierte aus den über 550 Einreichungen zehn Finalistinnen und Finalisten. Die Hauptjury bestehend aus Andreas Heidtmann, Susanne Krause, Juliane Moschell, Eileen Mühlbach, Kerstin Preiwuß, Jan Škrob sowie Marie Šastná tagte im Anschluss an die am 29. Oktober stattfindende Finallesung. Auch das Publikum hatte die Möglichkeit digital und vor Ort mitzustimmen. Der Publikumspreis ging dieses Jahr an den Dichter Paul Henri Campbell.

Campbell, geboren 1982 in Boston (USA), studierte Klassische Philologie (Griechisch) und Katholische Theologie in Frankfurt am Main und der National University of Ireland. Er verfasst hauptsächlich Lyrik. Bisher erschienen u. a die Gedichtbände: „nach den narkosen“ und „innere organe“.

Die Verleihung des 14. Lyrikpreises ist online einzusehen unter: Verleihung des 14. Dresdner Lyrikpreises – YouTube

Der Lyrikpreis 2022 wurde mit folgenden Partnern und Förderern umgesetzt:
Netzwerk Lyrik, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Èeské literární centrum, Euroregion Elbe/Labe, Literaturzeitschriften Tvar und Host



1. Tag der Heimatvereine: Neue Plattform für die Vernetzung der Kultur- und Heimatvereine

(Magdeburg, 14. Oktober 2022) Kulturstaatssekretär Dr. Sebastian Putz hat am 14. Oktober in Reesen (bei Burg) mit dem „1. Tag der Heimatvereine in Sachsen-Anhalt“ den Startschuss für eine neue Phase des Vereinsnetzwerkes des Landesheimatbundes (LHB) gegeben. Die Veranstaltung bietet den Heimat- und Kulturvereinen Sachsen-Anhalts eine Plattform für überregionale Vernetzung und individuellen Erfahrungsaustausch sowie Weiterbildungsmöglichkeiten zu aktuellen Fragen der Vereinsarbeit.

Putz: „Mit diesem Vernetzungstreffen steht der Landesheimatbund den Vereinen und Engagierten als zentraler Ansprech- und Servicepartner zur Verfügung und wird weiter seinen Beitrag zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements vor allem im ländlichen Raum leisten.“

Der Staatssekretär hob hervor, dass dieses Engagement für den Erhalt der Lebensqualität besonders in den Dörfern und Kleinstädten nicht unterschätzt werden dürfe. Es seien gerade die lokalen Kultur- und Heimatvereine, die hier Angebote und Feste organisieren, die Heimatgeschichte erforschen sowie Dorfgemeinschaftshäuser, Dorfläden oder sogar Schwimmbäder betreiben.

An die Teilnehmer der LHB-Mitgliederversammlung gerichtet sagte Putz: „Sie als Aktive haben mit dem Landesheimatbund als Ihrem Dachverband die Möglichkeit, in diesem Netzwerk auf Ihre Belange deutlich hinzuweisen. Nutzen Sie das Netzwerk als ein Instrument der Sensibilisierung für das bürgerschaftliche Engagement, für Ihre Bedürfnisse und Fragen an kommunale Akteure und an die Landesregierung.“

Hintergrund: 2019-2022 wurde im Rahmen des Bundesprogramms LANDkultur das Kulturerbe-Netz Sachsen-Anhalt aufge­baut. In mehr als 30 Regionalwerkstätten wuchs das Netz der Engagierten und der Vereine, die sich regelmäßig trafen und ihre Erfahrungen austauschten. Die damit verbundene Koordination wurde nunmehr in die beim LHB angesiedelte Ser­vicestelle für bürgerschaftliches Engagement im Kulturbe­reich integriert und damit verstetigt.

„Mein Traum von Zukunft“

Kunstausstellung von Kindern – Galerie „KarlliebtKäthe“ und im Foyer des TIETZ

In der Galerie „KarlliebtKäthe“ und im TIETZ-Foyer wurde am am 28. September 2022 die Ausstellung der Kunstwerke des Malwettbewerbes „Mein Traum von Zukunft“ eröffnet.

Die jungen Künstlerinnen und Künstler, die sich beteiligt haben, deren Verantwortliche sowie Medienvertreterinnen und -vertreter waren herzlich zur Eröffnung eingeladen.

Die Ausstellungseröffnung bildet den Abschluss in der Veranstaltungsreihe um den Weltkindertag. Die Partner:innen TIETZ, Volkshochschule Chemnitz, Unicef Chemnitz sowie die Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Chemnitz blicken auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück.

Im Anschluss an die kleine Würdigungsveranstaltung bestand für die Kinder die Möglichkeit, hinter dem TIETZ unter professioneller Anleitung Graffiti mit Künstlern auf eine Leinwand zu sprühen.

Mit Mendelssohn und Mozart zurück auf die Bühne

(03. Juni 2022) Akademisches Orchester der Universität Magdeburg spielt nach dreijähriger Unterbrechung erstes Live-Konzert.

Das Akademische Orchester Magdeburg lädt nach dreijähriger Pandemieunterbrechung erstmals wieder zu einem Live-Konzert ein. Am 19. Juni 2022 spielt der Klangkörper der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in großer Besetzung im Audimax der Alma Mater. Unter Leitung des Dirigenten Mauro Mariani werden die rund 40 Musikerinnen und Musiker des Orchesters Werke von Mozart, Schubert, Beethoven und Mendelssohn aufführen. 

Das Akademische Orchester während der Probe im Hörsaal zum Sommerkonzert – das erste Live-Konzert nach dreijähriger Pandemieunterbrechung. Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg

Was: Sommerkonzert des Akademischen Orchesters Magdeburg
Wann: 19. Juni 2022, 18:00 bis 19:30 Uhr
Wo: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsplatz 2, 39106 Magdeburg, Gebäude 26, Hörsaal 1

Karten für das Sommerkonzert sind für 10 bzw. ermäßigt 5 Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich. Der Vorverkauf findet online unter www.events.ovgu.de/ticketsorchester.html sowie am 7., 13. und 15. Juni 2022, jeweils von 11 bis 13:30 Uhr auf dem Mensavorplatz statt. Weitere Informationen unter www.orchester.ovgu.de

Akademisches Orchester der Universität Magdeburg

Das Akademische Orchester wurde 1994 vom Dirigenten Peter Petkow, der Musikwissenschaftlerin Dr. Sigrid Hansen und dem Musikwissenschaftler Dr. Rüdiger Pfeiffer aus dem damaligen Institut für Musik der Universität Magdeburg gegründet. Seit 2012 steht es unter der Schirmherrschaft des Rektors der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. 

Das Orchester besteht aus etwa 40 Musikerinnen und Musikern; hauptsächlich sind es Studierende, Mitarbeitende und Alumni der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowie der Hochschule Magdeburg-Stendal. Seit 2020 leitet Mauro Mariani, Student für Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar, das Akademische Orchester.

Neben Studierenden und Mitarbeitenden der Otto-von-Guericke Universität und der Hochschule Magdeburg-Stendal sind Musikinteressierte aller Instrumentengruppen willkommen. Das Orchester probt immer mittwochs von 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr. Interessierte Musikerinnen und Musiker können sich via E-Mail unter aom-rat-l@ovgu.de an die Orchesterleitung wenden.

30. Deutsches Kinder-Medien-Festival Goldener Spatz in Gera eröffnet

(29. Mai 2022, Gera) Das Kinder-Medien-Festival findet vom 29. Mai bis zum 4. Juni 2022 in Gera und Erfurt statt und bietet den Kindern und Jugendlichen, Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern sowie dem Fachpublikum eine umfangreiche Auswahl an Filmen in den unterschiedlichsten Genres, kreative und digitale Workshops und Events. Wichtiger Bestandteil des Festivals ist die Kinder-Jury, welche im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung den Festival-Schwur „Streng geheim“ leisteten und damit offiziell ernannt wurden. 32 Kinder aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus Österreich, Belgien, Liechtenstein, Dänemark und Südtirol haben in den nächsten zwei Wochen die Aufgabe, die 35 für den Wettbewerb nominierten Film- und Fernsehbeiträge und acht digitalen Medienangebote gemeinschaftlich zu bewerten und zu prämieren.

Die Stadt Gera hatte sich im Vorfeld bereits auf das Kinder-Medien-Festival eingestimmt. So besuchte der Goldene Spatz selbst viele Kindertageseinrichtungen und Veranstaltungen wie das Hofwiesenparkfest, das Lesefestival StadtLesen. Es gab Filmvorführungen, die vom Freundeskreis Goldener Spatz organisiert wurden. Darüber hinaus läuft bereits seit Anfang Mai in der Stadt- und Regionalbibliothek eine Ausstellung zum Festival. Diese erinnert an den verstorbenen Geraer Grafiker und Spatzenvater Rolf F. Müller. Eine Besonderheit ist mit Sicherheit auch die Übernahme von Filmpatenschaften. Die Bergschule, die Erich-Kästner-Grundschule, die Lebenshilfe Gera – Schule Röpsen und die Grundig-Akademie Gera haben diese übernommen und beschäftigten sich intensiv mit einem Wettbewerbsbeitrag. Die Schülerinnen und Schüler treffen während des Festivals als Dank auf das Filmteam ihres Patenfilms.

Der Goldene Spatz wurde 1979 in Gera als nationales Festival für Kinderfilme der DDR in Kino und Fernsehen gegründet und hat sich zum größten seiner Art für Publikum und Fachleute in Deutschland entwickelt.

Gera unterstützt das Kinder-Medien-Festival Goldener Spatz auf Grundlage eines Stadtratsbeschlusses jährlich mit knapp 28.000 Euro.

Das komplette Programm des Festivals ist zu finden unter www.goldenerspatz.de.

Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden 2022 an Sven Helbig verliehen

(16. Mai 2022, Dresden) Seit 1993 vergibt die Landeshauptstadt Dresden jährlich einen Kunstpreis sowie bis zu zwei Förderpreise an Nachwuchskünstler, Ensembles sowie Kulturschaffende. Gewürdigt wird jeweils das herausragende und überregional bedeutsame künstlerische Schaffen oder kulturelle Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger. Heute findet die feierliche Verleihung im Schloss Albrechtsberg mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert statt.

Komponist Sven Helbig
© Claudia Weingart
Bildquelle: Landeshauptstadt Dresden

Den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden 2022 erhält der Komponist Sven Helbig. Die Bildende Künstlerin Svea Duwe sowie der Verein farbwerk erhalten jeweils einen Förderpreis.  

Oberbürgermeister Dirk Hilbert heute zur Verleihung in seinem Grußwort: „Schmerzlich waren die Pandemie-Folgen für die Kunst- und Kreativwirtschaft, in der allein in Dresden rund 18.500 Menschen arbeiten. Hunderte Konzerte und Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Trotz der unkomplizierten Hilfen von Bund, Land und Kommune blieb die Lage vor allem für die freie Kulturszene dramatisch. Und dann, die Bedrohungen der Pandemie waren noch nicht aus der Welt, brachen am 24. Februar nochmals Gewissheiten weg: Krieg in Europa! Und viele neue Fragen. Können wir angesichts des Leids, der Zerstörung und der Feindschaft noch unbeschwert Kunst aufnehmen und genießen? Die Kunst selbst gibt hier, wie so oft, die richtige Antwort. Das Kiewer Sinfonieorchester trat im Kulturpalast auf, mit freiem Eintritt für Geflüchtete. Dabei entstanden starke Momente der Verbundenheit und auch der Hoffnung. Oder: Konstruktiv und schnell organisierte sich die Direkthilfe Dresden im Zentralwerk in Pieschen, einem Ort für Kunst- und Kulturschaffende, um Sach- und Geldspenden für Geflüchtete zu koordinieren. Kunst, kennt keine Feindbilder. Aus ihren universellen Resonanzräumen wächst über alle Grenzen hinweg stetig Neues, wächst Empathie und auch Hoffnung.
Das ist es auch, was unsere drei Preisträger wie mit einem unsichtbaren Band miteinander zu verbinden scheint. Bei aller Unterschiedlichkeit im künstlerischen Ausdruck und bei der Wahl der Kunst-Mittel verkörpern Sven Helbig, Svea Duwe und der farbwerk e. V. Kunst mit starker, intensiver Ausstrahlung. Kunst, die oft auch über Dresden hinaus schwingt und wirkt. Dazu gehört Experimentierfreude genauso wie der Mut, neue und ungewöhnliche Wege einzuschlagen, kreative Um-Wege inklusive.“

Kunstpreisträger 2022: Sven Helbig

Sven Helbig:„Die Anerkennung ehrt mich und ich nehme sie gern an. Ich freue mich auf einen anregenden Dialog, den dieser Preis ermöglichen kann. Künstlerinnen und Künstler haben das Privileg, Ideale zu entwerfen, weil sie Probleme nicht lösen müssen. Der größere Abstand ergibt jedoch Perspektiven, die auch Gestaltungspotential jenseits der Bühne haben.“
Sven Helbig ist Komponist für Chor, Orchester- und Kammerensemble. Er verbindet klassische Kompositionstechniken mit experimenteller Elektronik. Aufgewachsen in Eisenhüttenstadt, entdeckte er dort die Musik zwischen Blaskapellen, den Schallplatten der Eltern und den wenigen Sendern, die er mit seinen selbstgebauten Radios empfangen konnte. Elektrobasteleien waren Sven Helbigs erste Leidenschaft und blieben ein Element seiner späteren Musik. Er begann zuerst Klarinette und Gitarre, später Schlagzeug zu spielen. An der Dresdner Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ studierte er Musik. Das Debütalbum „Pocket Symphonies“ des Komponisten veröffentlichte das renommierte Traditionslabel Deutsche Grammophon. Mit seinen Konzertprogrammen ist er regelmäßig international auf Tournee. Dabei ist Sven Helbig neben den klassischen Ensembles an Live Electronics und Perkussion zu erleben. Wichtige Stationen waren das Barbican Center London, das Alexandrinsky Theater St. Petersburg, das Bolshoi Theater Minsk, das Reina Sofia Madrid, die Elbphilharmonie Hamburg, das BANFF Center for Art and Creativity Canada und die Radio Hall Mihail Jora Bucharest. Bereits seit 2004 arbeitet Sven Helbig regelmäßig mit der deutschen Industrial-Metalband Rammstein und den britischen Popikonen Pet Shop Boys. Im Jahr 1996 gründete er gemeinsam mit dem Musiker Markus Rindt die Dresdner Sinfoniker. 2013 erhielt Helbig den Titel „Maestro Honorario“ der Nationaluniversität San Marin in Buenos Aires. Seit 2017 moderiert Sven Helbig seine wöchentliche Musiksendung „Schöne Töne“ auf dem Berliner Sender Radio Eins, in welchem er unterhaltsam sein musikgeschichtliches Wissen teilt und neue Musik vorstellt.
Begründung der Jury:„Sven Helbig ist mit seiner Strahlkraft und seinem Innovationsdrang nicht nur für die kulturelle Landschaft in Deutschland prägend. International unterwegs, wandelt er zwischen den Genres, sprengt Definitionen und produziert damit einen neuen Ausdruck.“

Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden 2022 für farbwerk e. V.

Jacqueline Hamann und Steffen Lewandowski vom farbwerk e. V.:„Wir bedanken uns für den Kunstförderpreis der Landeshauptstadt Dresden 2022 an farbwek. Es gibt vieles, wofür wir dankbar sind, aber der wichtigste Punkt unserer inklusiven künstlerischen Arbeit ist die gesellschaftliche Sichtbarkeit der beteiligten Künstlerinnen und Künstler, ihrer kreativen Blickwinkel und besonderen künstlerischen Sprache. Der Förderpreis richtet einen Scheinwerfer auf diese künstlerisch schaffenden Menschen, deren Kunst noch immer ein Nischendasein führt. Doch befinden wir uns nicht in einer Nische, denn jeder zehnte Mensch in Dresden lebt mit einer Behinderung. Wenn wir unserem Motto –Jeder und Jede hat ein Recht auf Kunst- weiterhin folgen, brauchen wir diese wichtige Anerkennung, die uns mit dem Förderpreis der Landeshauptstadt entgegengebracht wird. Denn die künstlerische Arbeit von und mit Menschen mit Behinderung ist in erster Linie eine künstlerische Arbeit und nicht nur eine nette Freizeitgestaltung mit therapeutischem Benefiz. Damit diese Ernsthaftigkeit und die konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im farbwerk möglich wurde und weiterhin möglich bleibt, braucht es unzählige Menschen. Diesen Menschen gilt unser besonderer Dank.“
Mit einer 17-jährigen aktiven künstlerischen Vita gehört farbwerk zu den Pionieren der inklusiven Kulturszene in Dresden und Sachsen. Seine kontinuierliche künstlerische Arbeit vorwiegend mit Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung in Zusammenarbeit mit professionellen Künstlern setzt bis heute Zeichen und zeigt Wege auf für anspruchsvolle inklusive Kunstformate.
Unter dem Namen werkstattatelier farbwerk als freie Künstlerinitiative 2006 gegründet, entstanden bereits in den ersten Gründungsjahren vielfältige Theaterformate, Bücher, Filme und Ausstellungen und bereicherten auf Ihre besondere Art die Dresdner Kulturlandschaft.

2014 gründete sich aus der Initiative der Kunst- und Kulturverein farbwerk e. V. Seit 2019 ist farbwerk e. V. institutionell gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden. Bis heute arbeitet farbwerk kontinuierlich an jährlichen Tanz- und Theaterformaten in Zusammenarbeit mit professionellen Künstlerinnen und Künstlern, Kulturschaffenden, Institutionen und Ensembles. 2009 erhielt farbwerk für das Kunst- und Theaterprojekt „Sprachbilder“ den Innovationspreis Weiterbildung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus. Im Gleichen Jahr startete farbwerk eine Kooperation mit der Bürger:Bühne. Die hält bis heute erfolgreich an und hat in zehn Jahren mit dem Club der anders Begabten erfolgreiche Theaterformate entwickelte. 2017 entstand mit dem Club der jungen anders Begabten auch ein inklusives Theaterangebot für Jugendliche und junge Erwachsene.

Seit 2016 hat der Verein eigene Räumlichkeiten im Zentralwerk in Dresden Pieschen angemietet und sich damit als feste Kulturinstitution in Dresden verortet. Mit seiner besonderen künstlerischen und oft andersartigen Sprache bereichert der Verein die künstlerische Arbeit vor Ort und ermöglicht vielfältige inklusive Begegnungsräume.
Unter der künstlerischen Leitung von Jacqueline Hamann und Silke Stuck und im Zusammenschluss von vielen wegbegleitenden professionellen Künstlern; Kulturschaffenden, Kooperationspartnern, aktiven Vereinsmitgliedern, unzähligen Fördern sowie Kulturpaten hat sich bis heute ein Freizeit- Ensemble von mehr als 30 Darstellern und Künstlern mit Behinderung aufgebaut. Viele von Ihnen sind durch ihre langjährige künstlerische Tätigkeit hoch professionalisiert und aktuell auf der Suche nach Perspektiven im professionellen Kontext. Ein zentrales und langfristiges Vorhaben für farbwerk ist daher der Aufbau von finanzierten Kulturarbeitsplätzen für künstlerisch begabte Darsteller mit Behinderung und der damit einhergehenden Erarbeitung von Ausbildungsmodulen und der Gründung eines festen professionellen Ensembles.

Begründung der Jury: „Seit fast zwei Jahrzehnten engagiert sich der Verein und davor die Initiative „Farbwerk“ für kulturelle Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Kunst und Kultur. Der unermüdliche Einsatz dafür, dass Menschen mit Behinderungen nicht nur als Rezipierende von Kunst und Kultur, sondern auch selbst als Kunstschaffende im Kulturbetrieb vertreten sind, ist beispielgebend für unser gesellschaftliches Zusammenleben.“

Für den Kunstpreis sowie den Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden 2022 gingen insgesamt 36 Vorschläge ein. Die vom Dresdner Stadtrat berufene Jury wählte insgesamt drei Preisträger aus. Vorschlagsberechtigt waren mit dem Stichtag 31. Oktober 2021 Verbände, Vereine und Kulturinstitutionen sowie Bürgerinnen und Bürger. Der Kunstpreis ist mit 7.000 Euro dotiert.

Kulturminister wirbt für Internationalen Museumstag

(11. Mai 2022, Magdeburg, Wolmirstedt) Am Sonntag, 15. Mai 2022, wird der 45. Internationale Museumstag begangen. Unter dem Motto „Museen mit Freude entdecken“ bietet sich den Museen die Gelegenheit, ihre Ausstellungen, Sammlungen und Bildungsarbeit zu präsentieren. In Sachsen-Anhalt beteiligen sich 52 Museen in 33 Orten mit 140 Aktionen.

Staatsminister und Minister für Kultur Rainer Robra wird anlässlich des Museumstages am Sonntag, 15. Mai 2022, 15.00 Uhr, das Museum Wolmirstedt, Schloßdomäne 4, 39326 Wolmirstedt besuchen.

Vorderansicht des Wolmirstedter Museums (Bildquelle: Landkreis Börde)

Robra zum Museumstag: „Museen sind Orte des Sammelns, des Bewahrens und des Forschens. Erst durch die Besucher wird das Museum zu einem lebendigen Bildungsort. Es freut mich daher, dass der Museumstag in diesem Jahr endlich wieder vor Ort stattfindenden kann. Das breite Spektrum der Veranstaltungen zeigt, welches reiche Kultur- und Naturerbe Sachsen-Anhalt zu bieten hat. Ich wünsche dem Museumstag großes Publikumsinteresse und danke allen, die bei der Vorbereitung mitgewirkt haben.“

Sachsen-Anhalt hat 2021 rund 1,9 Mio. Euro zur Förderung der Museen ausgegeben. Mit den Mitteln wurden u.a. Ausstellungsvorhaben, Restaurationsarbeiten und die konzeptionelle Arbeit gefördert.

Das Museum Wolmirstedt beteiligte sich auch am 7. Mai 2022 am Regionalmarkt der Stadt Wolmirstedt auf der Schlossdomäne. An dem Stand des Museums wurden regionale Publikationen, Flyer und Informationsmaterial angeboten.

Der Internationale Museumstag findet im Jahr 2022 bereits zum 45. Mal statt. Mit dem Ziel, auf die thematische Vielfalt der mehr als 6.500 Museen in Deutschland sowie der Museen weltweit aufmerksam zu machen, bieten die Museen den Besucherinnen und Besucher an diesem Tag ein vielfältiges Programm und besondere Einblicke. Dieses Jahr steht der Internationalen Museumstag unter dem Thema „Museen entdecken“
Das Museum Wolmirstedt lädt am 15. Mai 2022 von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Der Eintritt ist frei.

museumwolmirstedt.landkreis-boerde.de